Kamera reinigen und reparieren: Das kannst du selbst tun!
Kamera reinigen und reparieren: Das kannst du selbst tun!
Inhaltsverzeichnis
Wenn man viel fotografiert und unterwegs ist passiert es schon einmal, dass die Kamera dreckig wird oder auch mal etwas kaputt geht. Je nachdem wo man ist, hat man auch nicht immer die Möglichkeit die Kamera zu einem Fachhändler zu bringen, der einen unterstützt und zum Beispiel den Sensor wieder reinigt. Auch kann man nicht auf Reisen mal eben seine Kamera in den Canonservice schicken oder man hat vielleicht auch keinen zweiten Body mit.
Auch wenn man immer wieder hört, man sollte nicht selbst den Sensor reinigen, die Kamera aufschrauben oder auch die Mattscheibe tauschen.
Doch was kann man nur alles wirklich selbst machen und was benötigt man dafür?
Hier möchte ich mal wieder darauf hinweisen, dass dieser Beitrag bei mir regelmäßig ergänzt und weiter bearbeitet wird. Ich werde nach und nach immer mehr Details und Tipps hinzufügen. Wiederkommen lohnt also. Oder abonniert den Newsletter, um keine neuen News vom Blog zu verpassen.
Reinigungsequipment für jeden Fall
Die erste Hilfe für deine Kamera, die immer mit dabei sein sollte!
Zuerst möchte ich euch einmal dafür sensibilisieren, richtiges Reinigungsequipment zu kaufen. Es macht absolut keinen Sinn die gute und zumeist auch sehr teure Kamera mit Wattestäbchen aus dem Badezimmer und dem Reinigungstuch der Brille zu putzen! Ganz im Gegenteil.
Hier macht man bei der Kamerareinigung dann eher noch etwas kaputt. Und dann wird es meist richtig teuer und man bekommt es selbst nicht mehr hin.
Im Gegensatz zu den meisten Erwarten ist ein Reinigungsset für die Kamera längst nicht so teuer wie man denkt. Vor allem wenn man überlegt wieviel Geld man für seine Kamera und die Objektive ausgegeben hat.
Ich habe immer das Reinigungsmittel-Set von Lens-Aid dabei. Darin ist für ca. 19,90€ wirklich alles enthalten was man benötigt um die Kamera zu reinigen.
Von Pinsel, Blasebalg, flüssigem Objektivreiniger bis hin zu Tüchern und nassen Einmal-Tüchern ist wirklich alles dabei was man benötigt. Was mir allerdings noch besser gefällt, ist die Verpackung. Das gesamte Set kommt in einem Köcher aus Pappe, was sowohl umweltschonend als auch passend für jede Kameratasche ist. Denn wo ein weiteres Objektiv rein passt, da passt auch dieses Set hinein.
Meine Wahl, wenn es um ein Kamerareingungsset geht. Alles drin was man für unterwegs benötigt und in einer praktikablen Dose welche in jedes Objektivfach einer Kameratasche passt. So gibt es eigentlich nie einen Grund, das Set zuhause zu lassen.
Natürlich ist das Kamerareinigngsset von Lens-Aid universell einsetzbar und kann sowohl für Spiegelreflexkameras als auch für DSLM Kameras jedes Herstellers genutzt werden.
Aktuell ist es bei Amazon auch eins der günstigsten Reinigungssets für Kameras und von daher passt Preis-/Leistung absolut zusammen. Klare Kaufempfehlung!
Kamera-Sensor selber reinigen
Sensorflecken sind häufig wirklich ärgerlich! Gerade wenn man klare und minimalistisch Motive hat und auf einmal sieht, dass der Sensor einen Fleck hat kann das viel kaputt machen. Auch ist es in der Postproduktion, also in Photoshop immer viel an Stempelarbeit, bis der Fleck auf einem Bild raus ist.
Besonders seitdem immer mehr DSLM Kameras also spiegellose Systemkameras auf den Markt kommen hat man auch immer schneller Sensorflecken. Denn im Unterschied zu den Spiegelreflexkameras haben die nichts mehr vor dem Sensor wenn man das Objektiv abnimmt.
Die Reinigung des Kamerasensors ist allerdings sehr umstritten. Während Canon im Service dafür bis zu ca. 50€ nimmt und selbst Fotofachgeschäfte nicht so viel günstiger sind, stellt sich schnell die Frage, ob man dies nicht auch selber machen kann.
Ich bin der Überzeugung, das kann man ganz unproblematisch selber machen. Gerade wenn man häufig das Objektiv wechselt und dann oft auch noch an einer spiegellosen Kamera, passiert es einfach sehr schnell, dass der Sensor dreckig wird.
An dieser Stelle ist wichtig, dass man sehr gründlich arbeitet und sehr achtsam. Wenn man hier einen Kratzer auf den Sensor macht, ist dies meist irreparabel.
Dennoch finde ich es wichtig, dass man seinen Sensor auch selbst reinigen kann. Wenn man auf einer längeren Reise ist, hat man auch nur selten die Möglichkeit die Kamera in den Service zu geben. Hier ist es entscheidend für gute Fotos, dass man auch mal den Service der Kamera selber macht.
Anleitung zur Sensorreinigung
Die groben Schritte der Reinigung sind wie folgt:
- Objektiv abnehmen und Kamera mit der Objektivöffnung immer nach unten halten (so kann sich kein weiterer Staub auf dem Sensor ablegen und der der drin ist fällt nach unten hinaus)
- Im Menü der Kamera die manuelle Sensorreingung einschalten (nun müsste der Spiegel hochklappen)
- Zunächst vorsichtig mit dem Blasebalg den groben Staub entfernen (auch hier die Kamera mit der Objektivöffnung nach unten halten)
- Einen sterilen Swap nehmen und mit der Sensorreinigungsflüssigkeit anfeuchten
- Vorsichtig mit dem feuchten Swap über den Sensor ziehen, bis jeglicher Dreck vom Sensor entfernt ist
- Testfotos gegen einen weißen Hintergrund (Zeitautomatik, Iso 100, Blende 16 oder kleiner ohne Autofokus gegen ein weißes Blatt Papier) und schauen ob der Sensor Fleckenfrei ist
- Ggfs. den Vorgang 5 wiederholen, bis alle Flecken vom Sensor entfernt sind
An dieser Stelle empfehle ich jedem, mal in Ruhe nach einer genauen Anleitung zu googeln. Bei jedem Kameramodell sind die Einstellungen für eine manuelle Sensorreinigung unterschiedlich und da kann ich leider keine abschließende Auflistung und Anleitung schreiben.
Meine Wahl, wenn es um ein Sensorreingungsset geht. Bei dem Lens-Aid Set für die Sensorreinigung ist alles enthalten was man benötigt und die Qualität der Swaps ist super. Man hat keine abstehenden oder scharfen Kanten und muss sich keine Sorgen um Kratzer auf dem Sensor machen.
Man sucht außerdem immer die passenden Swaps für die jeweilige Sensorgröße heraus. Im Fall von einer Vollformatkamera dann zum Beispiel 24mm. Auch kann man Swaps und/oder Sensorreinigungsflüssigkeit jeweils einzeln nachbestellen.
Im Vergleich zu einer professionellen Reinigung also eine deutliche Ersparnis besonders wenn man beachtet, dass man hier den Sensor insgesamt 12 mal reinigen kann.
Mattscheibe selber tauschen so gehts!
Mattscheibe selber tauschen so gehts! Auch wenn es zunächst ziemlich kompliziert und schwierig klingt, ist es doch recht einfach.
Wenn man durch den Sucher schaut und es irgendwann ziemlich dreckig ist nervt das schon derbe. Doch die Mattscheibe ist wirklich sehr empfindlich. So dachte ich selbst noch letztens ich könne meine die sehr dreckig geworden ist einfach mal reinigen. Doch dem war leider nicht so. Im Gegenteil sogar, es wurde nur noch schlimmer und ich habe ganz feine Kratzer in die Mattscheibe gemacht.
Die größte Hürde ist es, die Mattscheibe zu keinem Zeitpunkt mit den bloßen Fingern anzufassen, denn selbst minimale Fettspuren sieht man und bekommt man nicht mehr weg!
Natürlich sieht man davon nichts auf den Bildern, doch es stört mich und wenn ihr auch zu der Sorte Menschen gehört, welche sich dann jedes Mal beim durch den Sucher schauen ärgert, dann muss die Mattscheibe getauscht werden.
Hier kommt es jetzt ein wenig darauf an, welches Kameramodell man hat. So hat meine Canon EOS 6D (wie alle semi-/professionellen Modelle) einen extra Verschluss um die Mattscheibe leicht tauschen zu können. Aber auch bei vielen anderen Modellen ist dies nicht so schwer. Dennoch braucht man oft extrem kleine Schraubenzieher und mit ein paar gelösten Schrauben kommt man meist auch leicht an jede Mattscheibe dran.
Aber nicht nur wenn die Mattscheibe dreckig ist lohnt sich der Tausch, sondern häufig ist es auch praktisch bei einem klassischen Sucher wenn man ein Gitter im Sucher hat um Bilder schneller passend auszurichten. Denn dieses Gitter befindet sich ebenfalls auf der Mattscheibe.
Nach dem Tausch der Mattscheibe fühlt es sich zusätzlich noch so an, als hätte man eine neue Kamera. Ein schöner Nebeneffekt.
Da der Tausch der Mattscheibe bei jedem Modell ein klein wenig anders funktioniert, achtet bitte genau auf die beigelegte Anleitung und schaut doch auch bei Youtube nach einem passenden Video. Oft empfiehlt es sich vorher einmal zu schauen, wie es bei dem spezifischen Kameramodell funktioniert. So kann man abschätzen, ob ihr euch das zutraut.
Achtet drauf, hier die Mattscheibe beim Tauschen nicht sonderlich zu berühren! Canon liefert eine extra „Spezialpinzette” mit.
Alle aktuell verfügbaren Mattscheiben zum Wechseln findest du bei Amazon. Achte darauf, nur Canon original Mattscheiben zu kaufen. So stellst du sicher, die passende Anleitung plus die Pinzette mitgeliefert zu bekommen.
Ich kann einen Tausch bei einer dreckigen Mattscheibe nur empfehlen. Ihr seht sofort wo etwas passt oder nicht, ohne, dass Dreck euch ablenkt. Auch ein Upgrade mit einem Gitter macht häufig Sinn und verspricht bessere Bilder.
Kamera reparieren und Gehäuseteile tauschen
Richtig Sorgen macht man sich, wenn man auf einmal merkt, dass Gehäuseteile der Kamera Risse aufweisen. Bei mir war es, wie auf den Bildern zu sehen, an der Unterseite ein Haarriss, welcher direkt durch die Stativschraube ging. Hier macht ich mir Sorgen um die Wasserdichtigkeit meiner Kamera. Da ich auch häufig bei Regen fotografieren gehe musste also eine Lösung her.
Nach langem überlegen ob ich die Kamera in den Service zu Canon schicken sollte, fand ich genau das passende Gehäusteil bei eBay in einer Auktion. Für insgesamt 6€ erhielt ich den Zuschlag.
Hier musste ich feststellen, dass es nicht schwer ist ein Gehäuseteil zu wechseln.
Ich habe mir als Vorbereitung ein YouTube-Video angeschaut bei der mein Modell grundsätzlich zerlegt wurde.
Meine Tipps zum zerlegen:
- Nehmt euch viel Zeit und habt absolute Ruhe dabei.
- Markiert euch wo welche Schraube hingehörte. Hinterher könnt ihr nicht mehr zuordnen welche wo hinkommt. Die Unterschiede sind kaum mit dem Auge zu sehen.
- Keine GEWALT! Wenn sich ein Teil nicht abnehmen lässt, ist gerantiert noch eine Schraube drin oder etwas geklebt was gelöst werden muss.
- Achtet darauf, dass die Umgebung staubfrei ist.
- Wenn ihr merkt, dass ihr nicht weiter bekommt oder das Gefühl habt noch mehr kaputt zu machen, baut es wieder zusammen und lasst es einen Profi machen!
Mein Fazit zur Kamera reinigen und reparieren: Das kannst du selbst tun!
Die Kamera selbst reinigen und reparieren ist möglich und ich empfehle es euch sogar. So seid ihr immer in der Lage, schnell und zumeist auch kostengünstig wieder fotografieren zu können.
Doch muss ich auch sagen, dass man sich wirklich Zeit nehmen sollte und dies mit viel Bedacht machen muss. Wenn man nicht vorsichtig und gründlich arbeitet ärgert man sich hinterher meist noch mehr. Hier empfehle ich jedem, zuhause erst einmal eine Reinigung ganz in Ruhe auszuprobieren und nach möglichen Tipps zu stöbern, wie es bei seiner eignen Kamera am besten geht.
Alternativ gibt es noch von Lens-Aid auch ein eBook mit nützlichen Tipps und Tricks für die Kamera. Hier geht es zum eBook von Lens-Aid.
Wie sind eure Erfahrungen zum Thema Kamera selbst reinigen und reparieren. Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich!